Pädagogisches Konzept

          Mein Konzept: "Hilf mir, es selbst zu tun."


Meine pädagogische Arbeit orientiert sich u.a. an den Leitlinien von Maria Montessori. 
Die italienische Pädagogin und Ärztin hat die „Übungen des täglichen Lebens“ für kleine Kinder hervorgehoben. Sie ging davon aus, dass alle Kinder gerne aktiv am familiären Leben, an den alltäglichen Verrichtungen teilnehmen möchten. 
Durch Übungen kann dieses Bedürfnis der Kinder befriedigt werden. 
Ich biete Unterstützung bei der eigenen Pflege, im Kontakt mit anderen Kindern und auch bei der Umwelt-und Naturpflege.
Diese Hilfestellungen stehen immer unter dem Motto: “Hilf mir, es selbst zu tun.“

Übungen des täglichen Lebens


Pflege der eigenen Person
- Hände waschen
- Auf Toilette oder auf das Töpfchen gehen (unter Berücksichtigung der dazu nötigen Reife des Kindes)
- An- und Ausziehen
- Jacke und Schuhe zur Garderobe bringen

Um diese Förderungen umzusetzen, habe ich meine Räumlichkeiten so eingerichtet, dass die Kinder die wichtigsten Dinge, die dazu notwendig sind, ohne meine Hilfe erreichen können.
Selbstverständlich bin ich immer dabei und unterstütze die Kinder, wenn es mal nicht alleine klappt.
 
Kontakt mit anderen Kindern
- Emotionen der anderen erkennen und verstehen, vielleicht sogar schon zu helfen und zu trösten
- miteinander spielen, mit altersgerechten Gemeinschaftsspielen - später, ab ca. 2 Jahren, dann Rollenspiele
- immer wiederkehrende Reime und Lieder singen
- nach dem Freispiel lernen die Kinder den Platz so zu verlassen, wie sie ihn vorgefunden haben

Ernährungslehre
- wir essen zusammen in gemütlicher Atmosphäre, Kinder lernen sich das Essen selbst auf zu tun, und bestimmen die Menge 
- gemeinschaftlich bleiben wir sitzen, bis alle fertig gegessen haben.

Umwelt-und Naturpflege
- Spielorte so verlassen, wie sie vorgefunden wurden
- Müll trennen und entsorgen
- die nahe Umgebung sauber halten
- Wahrnehmung unterschiedlicher Tiere und Wertschätzung


Bindungs- & bedürfnisorientierte Erziehung

Die Kindertagespflegestelle ist ein Ort, an dem die betreuten Kinder einen großen Teil des Tages verbringen. Dementsprechend ist es wichtig, dass sich die Kinder dort sicher und geborgen fühlen und eine stabile Beziehung zur Betreuungsperson aufgebaut haben. Nur so sind die Kinder offen für Neues, können sich auf Spiel und Aktivität, auf neue Erfahrungen und die anderen Kinder einlassen.

Meiner Auffassung nach ist eine bindungs- und bedürfnisorientierte Erziehung besonders für Kinder unter drei Jahren von entscheidender Bedeutung. Bindungs- und bedürfnisorientiert bedeutet für mich, dass immer das einzelne Kind als Individuum Mittelpunkt meiner Arbeit ist. Ich sehe jedes Kind, egal wie alt es ist, als vollwertige eigene Persönlichkeit an und respektiere seine Grenzen, Wünsche und Bedürfnisse. Um das Kind ernst zu nehmen und ihm gerecht zu werden, versuche ich immer zu ergründen, welches Bedürfnis hinter dem Verhalten des Kindes steht. 

Dies beinhaltet:

-Kein Kind wird alleine gelassen, wenn es weint. Kinder, die weinen, haben einen Grund dafür. Unabhängig davon, wie dieser Grund aussieht (Angst, Müdigkeit, Schmerzen, Wut, Trotz, Heimweh, ... ) brauchen Kinder in diesem Alter Begleitung bei der Meisterung solcher Situationen und die Sicherheit, dass sie damit nicht alleine gelassen werden.

-Die Kinder werden einschlafbegleitet. Ich bleibe  so lange bei den Kindern, bis alle eingeschlafen sind. Die Kinder haben verschiedene Schlafmöglichkeiten: 3 Gitterbettchen , 3 Kuschelblätterbettchen für ganz kleinen und 4 Liegebetten für Kinder die selbständig und frei schlafen möchten.Ein Kinderwagen zum einschlafen wird auch oft benutzt. Kinder, die dafür den Körperkontakt brauchen, bekommen diesen auch(in Tragehilfe).

-Jedes Kind kennt seine eigenen körperlichen Grundbedürfnisse am besten. Daraus folgt, dass jedes Kind so viel essen und trinken kann, wie es möchte. Ich ermuntere und biete an, aber ich zwinge kein Kind zum Essen. Genauso darf natürlich jedes Kind schlafen, wenn es müde ist. Niemand wird wachgehalten, nur damit der Mittagsschlaf planmäßig abläuft.

-Der Ablauf des Wickeln  wird respektvoll und sensibel gestaltet, Ekel und abwertende Äußerungen über den Windelinhalt haben dort keinen Platz. Babys und Kleinkinder müssen erst noch lernen, was zu ihrem Körper gehört und was nicht. Negative Reaktionen beziehen sie unter Umständen auf sich selbst, wodurch ihre Selbstwahrnehmung nachteilig beeinflusst wird. Ab Laufalter wickele ich die Kinder vornehmlich im Stehen. Die Initiative zur Sauberkeitserziehung geht vom Kind aus.

-Körperkontakt bietet Sicherheit. Deswegen trage ich auch die Tageskinder, wenn sie es brauchen und mögen, in der Tragehilfe.



                                                           
 Bücher

Altersgerechte Bücher zum selbst entdecken und vorlesen, stehen den Kindern zur freien Verfügung. Dabei möchte ich Ihrem Kind einen wertschätzenden Umgang mit Büchern näherbringen. Ich lege großen Wert darauf mit den Kindern gemeinsam Bilderbücher in Form von Bilderbuchbetrachtungen anzusehen und nicht nur stupide vorzulesen. Die Kinder werden somit zum Sprechen, zum Nachfragen und Nachdenken angeregt. So kommt es zu einer Verknüpfung von Gesehenem und Gehörtem. Aber natürlich dürfen die Kinder auch selbst nach Herzenslust in den Bilderbüchern schmökern.
Gemeinsam besuchen wir auch Stadtbibliothek in Ulm.



Förderung der sozialen Fähigkeiten 

Folgende Werte möchte ich vermitteln: 
- keine Gewalt 
- niemand wird ausgeschlossen
- Rücksichtnahme

Die Kinder sollen lernen ihre Konflikte untereinander lösen. Dabei möchte ich sie anleiten und unterstützen.




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